Dienstag, 25. Mai 2010

Das Webinar Neukundenakquise war super! Ich freue mich!

Letzte Woche habe ich meine Webinarreihe „Neukundenakquise – Kunden gewinnen von Anfang an pfiffig“ beendet: 4 Module à 90 Minuten über rund 4 Wochen verteilt. Themen: Telefonakquise, Zielgruppen passend und knackig ansprechen mit interessanten Elevator-Pitches, Networking, Social Media Marketing, Empfehlungsmarketing etc.

Die Webinarreihe habe ich individuell auf das Kundenunternehmen, einen Anbieter für Gebäudereinigung, abgestimmt. Alle Beispiele und Hausaufgaben bezogen sich genau auf das Leistungsangebot der Firma.

Der Schwerpunkt lag in Abstimmung mit meinem Kunden auf der Telefonakquise und dazu hatten die Verkäufer viele Fragen: Wie komme ich an „Abfangjägern“ im Empfang vorbei? Wie beginne ich ein Gespräch? Wie komme ich zu „guten“ Terminen? Wie gehe ich mit Einwänden um? Wie motiviere ich mich immer wieder?  und so weiter und so weiter…

Die größte Herausforderung war es, die Teilnehmer immer wieder einzubeziehen. Ich habe das auf verschiedene Weise getan:

-          Die Teilnehmer konnten vor dem Webinar ihre Wünsche und Fragen einbringen. Da Lernende vor einem Seminar oft noch nicht genau einschätzen können, welche Erwartungen sie haben, gab es noch eine zweite Chance Fragen zu stellen. Das vierte Modul war für die Fragen und Themen reserviert, die im Laufe des Webinars entstanden waren.

-          Zwischen den Modulen gab es jeweils Hausaufgaben anhand derer die Teilnehmer das Gelernte in der Praxis umsetzten konnten. Je intensiver die Teilnehmer diese erledigt haben, desto mehr konnten sie vom Webinar profitieren, weil ich mich im jeweils folgenden Webinar auf diese Hausaufgaben bezog. Mein Learning hierbei: Die Führungskräfte müssen konsequent mithelfen, damit die Mitarbeiter die Hausaufgaben  (z.B. 10 Akquisetelefonate) auch durchführen können.

-          Im Webinar gab es immer wieder kurze Diskussionsphasen und die Teilnehmer konnten jederzeit ihre Fragen anbringen. Durch kurze Umfragen oder Brainstormings wurden ebenfalls alle zwischendurch beteiligt.

Definitiv ist das aber die größte Herausforderung bei einem Webinar: Beteiligung zu schaffen. Schon dadurch, dass die Teilnehmer an ihrem Arbeitsplatz sitzen und direkt im Anschluss an ihren Arbeitstag noch ein Webinar besuchen, ist es für mich als Trainerin und für die Beteiligten schwieriger die Konzentration auf das Thema zu erzeugen. Aber über die oben genannten Ansätze ist mir das ganz gut gelungen.

Eine positive Überaschung ist es, dass auch über die Entfernung und das ungewohnte Medium (Online-Webinarraum plus Telefonkonferenz) eine Nähe zur Gruppe entsteht und ich, wie im Präsenz-Seminar, meine Teilnehmer irgendwann ganz gut einschätzen kann.


Die ersten Feedbacks der Teilnehmer sind inzwischen schon eingetroffen und damit bin ich sehr zufrieden:

„Die Webinarreihe war explizit auf unser Unternehmen ausgerichtet. Durch ihre eigene Praxiserfahrung sind sämtliche Beispiel nach zu vollziehen […] Das letzte Webinar hat mir besonders gut gefallen. Durch die Abgabe der Hausaufgaben konnten meine Anmerkungen kommentiert werden. Mithilfe der Prioritäte-Matrix war das Webinar noch energischer sowie zielführend. Hat mir sehr gut gefallen.“

„Frau Brandt-Biesler war sehr offen und hat das Webinar für mich sehr interessant gestaltet.

Sie hat jede Frage und jeden Bereich ausführlich behandelt. Die Power Point Präsentation hat jeden Bereich einzeln abgedeckt, sodass ich immer Zeit hatte, mich in die einzelnen Punkte, ein zudenken.

Die Hausaufgaben fand ich gut, man blieb zwischen den Modulen im Thema. Ich fand das Webinar sehr interessant. Es war für mich, zu diesem Thema, das erste Seminar. Auch die Form des Webinars kannte ich noch nicht. Das Erlernte wird mir auf jeden Fall weiter helfen.“

Wenn Sie das Thema vielleicht auch für Ihr Verkaufsteam interessiert, schauen Sie ich den Webinarraum doch einfach einmal an. Vereinbaren Sie einfach einen Termin mit mir und ich zeige Ihnen gerne, wie ein solches Webinar aussehen kann welche Anpassungen für Sie vorgenommen werden, wie das ganze organisatorisch abläuft und was es kostet.

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Freitag, 21. Mai 2010

Jetzt auch noch Neuro-Learning?

Alles beginnt mit einem Witz, der keiner ist:

Eine Familie hat einen stummen Sohn. Die Eltern versuchen alles, damit das Kind doch noch sprechen lernt. Logopäden und Ärzte verzweifeln. Das Kind spricht einfach nicht. Eines Tages, der Junge ist gerade 17 geworden, sitzt die Familie am Tisch und der Sohn sagt: „Salz fehlt!“ Die Eltern sind aus dem Häuschen: „Du kannst ja sprechen! Warum hast du denn früher nie etwas gesagt?“ Da antwortet der Sohn lakonisch: „Es hat ja nie etwas gefehlt.“

Ja klar, das ist schon ein Witz aber wie alle guten Witze hat er einen wahren Kern. Menschen lernen nur, wenn sie einen Nutzen davon haben. Als Trainerin habe ich das natürlich schon länger gespürt aber seit letzter Woche (BDVT-Camp 2010 in Potsdam) habe ich die offizielle Bestätigung. Prof. Dr. Joachim Ludwig von der Uni Potsdam (Erziehungswissenschaftler) erklärte, dass „Lernen als begründetes soziales Handeln immer eine individuelle Handlungsproblematik“ voraussetzt. Sprich: Es muss irgendein Schuh drücken, damit der Mensch etwas verändert.

Gestützt wurde diese These von Prof. Dr. Ralf Schneider (Uni Bielefeld), der Lernen als „Störung des Systems“ darstellte. Der Kultur-Wissenschaftler, der sich mit Gehirnforschung im Zusammenhang mit Lernen beschäftigt, erläuterte, dass an unserem Gehirn eigentlich ein „Bitte nicht stören“-Schild hängt. Nur, wenn der Veränderungsdruck groß genug ist, nehmen wir das Schild ab und bringen unsere schön gefestigten neuronalen Bahnen durch neues Wissen und Fähigkeiten durcheinander. Das ist anstrengend und verursacht Unsicherheit, deshalb tun wir das nur im äußersten Notfall.

Für alle, die Seminare einkaufen bedeutet das: Bitte buchen Sie Trainings, die Ihre Mitarbeiter auch wirklich interessieren, sonst werfen Sie Ihr Geld zum Fenster raus.

Als Trainerin habe ich die Verantwortung diese Lerninteressen der Teilnehmer herauszufinden und Formate zu finden, in denen sie an, für Sie relevanten, Themen arbeiten  können. Zum Glück arbeite ich schon seit einigen Jahren so. Aber jetzt habe ich auch eine wissenschaftliche Begründung dafür. Puh, Glück gehabt!

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Montag, 3. Mai 2010

Wieder Mal raus aus der Komfortzone: Die Sache mit dem Lernen

Lernen und sich Verändern ist nicht immer leicht. Das gut eingeübte Verhaltensrepertoire bietet doch scheinbar viel Sicherheit. Die sogenannte Komfortzone ist einfach zu gemütlich.

Zur Zeit trainiere ich ein Verkaufsteam zum Thema Kaltakquise dessen Mitglieder sehr unterschiedliche Verkaufserfahrungen haben. Einige sollen erst in Zukunft anfangen Neukontakte aufzubauen, während Andere bereits seit Jahren Telefonakquise machen.

Fachfrage: Wer hat grössere Mühe die Seminarinhalte anzunehmen? Klar, die alten Hasen. Und warum? Weil sie bereits ein Verhaltensrepertoire aufgebaut haben, in dem sie sich halbwegs sicher fühlen. Dabei spielt es für sie in dem Moment keine Rolle, dass die Vorgehensweisen, die sie sich angewöhnt haben vielleicht nicht immer optimal sind.

Die Akquise-Anfänger dagegen sind ohnehin noch ganz unsicher. Darum sind sie im Moment für jeden Tipp dankbar, der ihnen in näherer Zukunft Sicherheit bringen könnte.

Hilfreich finde ich in diesem Zusammenhang zu verstehen, wie Lernen funktioniert. Am besten kann ich das am Beispiel Autofahren erklären:

1. Stufe: Unbewusste Inkompetenz - Ich kann etwas nicht, weiss das aber nicht:

Als ich ein Kind war, dachte ich: Autofahren kann ja jeder, Mama kann es, Papa kann es. Wenn ich endlich alt genug bin, kann ich auch einfach einsteigen und losfahren.

2. Stufe: Bewusste Inkompetenz – Ich kann etwas nicht und ich weiss das:

Die Erleuchtung kam, als mein damaliger Freund mich erstmals (todesmutig – denn er liebte sein Auto) an das Steuer seines Ford Capri liess. Ich erkannte schlagartig, dass ich überhaupt nicht Auto fahren konnte. Ich konnte die Dimensionen nicht einschätzen, fand nur mit Mühe den Schleifpunkt der Kupplung und schalten ging schon gar nicht. Er erkannte auch in diesem Moment, dass ich es nicht konnte und beendete das Experiment schlagartig!

3. Stufe: Bewusste Kompetenz – Ich kann etwas, muss es aber noch mit Überlegung tun:

Fahrschulen sind eine sinnvolle Erfindung. Relativ schnell lernte ich dort Anfahren, Schalten, mich im Verkehr zu bewegen etc. Aber noch war ich in dem Stadium, wo ich mich auf alles konzentrieren und darüber nachdenken musste. Wo ist der Gang? Achtung Zweiradfahrer-Blick nicht vergessen! Ups, was bedeutet noch gleich dieses Verkehrsschild?

4. Stufe: Unbewusste Kompetenz – Ich kann etwas, merke es aber gar nicht mehr:

Heute kann ich, ohne viel Nachdenken, Autofahren. Auf Anhieb kann ich nicht mal sagen (aus dem Kopf) wo Brems-, Kupplungs- und Gaspedal sind. Aber meine Füsse wissen es immer.

Wenn wir ein neues Verhalten lange genug einüben können wir es irgendwann automatisch. Im Gehirn haben sich stabile Verknüpfungen dafür gebildet, die nie wieder ganz verschwinden. Wichtig ist, dass wir den Schritt von der 2. zur 3. Stufe bewusst und immer wieder gehen. Und das obwohl die Unsicherheit, die damit verbunden ist, erst einmal unangenehm sein kann.

Fakt ist: Wer was lernen und sich weiterentwickeln will kommt nicht umhin ab und zu mal die kuschelige Komfortzone zu verlassen und sich auf unbekanntes Terrain zu wagen. Doch dafür gibt es eine Belohnung: die Komfortzone wächst durch neu erlerntes Verhalten. Je mehr wir können, desto flexibler können wir auf unterschiedlichste Situationen reagieren und fühlen uns dabei wohl.

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